Das Neue Filmprogramm (E. S.) – Kinderreichtum ist in Deutschland der Nachkriegsjahre keine Seltenheit. Doch als der amerikanische Film Im Dutzend billiger am 20. Juni 1952 im Bieberbau anläuft, fällt es dem Centfox-Filmverleih doch nicht so leicht, zur Premiere als „Werbegag” eine entsprechend große Familie aufzutreiben. Schließlich werden die Verantwortlichen im Stadtteil Höchst fündig, wo eine passende Großfamilie zu Hause ist.
Vor den Vorhang treten aber schließlich Alfred Dürr, seine Frau und zwölf Kinder (neun Mädchen und drei Jungen) im Alter zwischen einem und 25 Jahren. Die älteste ist Lina, die immer noch der Mutter im Haushalt zur Hand geht, als Nesthäkchen wird die hellblonde Ursula vorgestellt. Der Vertreter des Filmverleihs überreicht Frau Dürr einen diskret verschlossenen Umschlag und einen prächtigen Strauß Blumen, der Vater erhält eine Flasche Weinbrand, die Kinder je eine Tafel Schokolade. Das Publikum quittiert das Erscheinen der Familie mit freundlichem Beifall und ist gut eingestimmt auf den folgenden Film, in dem es um das Leben einer amerikanischen Familie geht, in denen die Eltern behaupten, Kinder im Dutzend aufzuziehen, sei „einfach billiger…”
Hervorragend gibt Clifton Webb den zwar dickköpfigen, aber zugleich weichherzigen Papa Gilbreth, die souveräne Myrna Loy die Mutter Lilian, die sowohl ihren etwas skurrilen „Alten” wie auch die ganze sommersprossige Kinderschar mit unaufdringlichem Verständnis und viel Kameradschaft an der Kandare hält. So ergibt sich ein liebenswerter Film, bei denen sowohl den großen wie auch den kleinen Besuchern im „Bieberbau” das Herz warm wird. Im Dutzend billiger weiterlesen