Das Neue Filmprogramm (E. S.) Der Suez-Kanal, der das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet, ist seit seiner Eröffnung im Jahr 1869 immer wieder Zankapfel diverser politisch-wirtschaftlicher Interessengruppen. Auch Anfang der Fünfziger Jahre gibt es zahlreiche Auseinandersetzungen um den Schifffahrtsweg zwischen Port Said und Port Taufiq.
Ein Blick in die Zeitungen verdeutlich das eindrucksvoll. Am 16. November 1950 kündigt Ägyptens Ministerpräsident Mustafa Nahhas Pascha an, sein Land wolle den 1936 mit Großbritannien geschlossenen Vertrag kündigen, demzufolge britische Truppen im Gebiet beiderseits des Suezkanals stationiert werden können. Bereits sechs Tage später demonstrieren in Kairo 12 000 Studenten gegen die Erklärung des britischen Außenministers Bevin, sein Land habe nicht die Absicht, seine Truppen aus der Suezkanalzone abzuziehen. Wegen der heftigen Proteste wird über die ägyptische Hauptstadt sowie über Alexandria und Port Said der Ausnahmezustand verhängt. Ein halbes Jahr später, im Juli 1951, entsendet die britische Regierung wegen angeblicher ägyptischer Behinderung der Schifffahrt einige Kriegsschiffe ins Rote Meer.
Das führt dazu, dass Ägypten am 8. Oktober 1951 den bestehenden Vertrag über die Verwaltung und Stationierung britischer Truppen in der Suezkanalzone aufkündigt. Zwei Wochen später verstärkt Großbritannien seine dortigen Garnisonen um fast 8000 Mann. Gleichzeitig wird festgelegt, dass britische Soldaten die Städte Ismailia, Port Said und Suez nur noch aus dienstlichen Gründen betreten dürfen. Am 3. Dezember 1951 gibt es dann bei einem Feuergefecht zwischen Briten und Ägyptern nahe der Stadt Suez 24 Tote. In dieser Zeit fällt auch die Erstaufführung des amerikanischen Spielfilms Suez.